Das Hasenfest

Die Austrittswelle bei den beiden großen Kirchen setzt sich ungebremst fort. Die Zahl der Austritte aus den evangelischen Landeskirchen hat 2014 einen neuen Höchststand seit 1995 erreicht. 270.003 Protestanten verließen in diesem Jahr ihre Kirche, 52,9 Prozent mehr als im Jahr davor[1]. Bei der katholischen Kirche sind die Zahlen ähnlich. Nicht die Steuer ist laut Umfragen in erster Linie der Grund für einen Kirchenaustritt, sondern mangelndes Interesse an Religion und Glaube[2].

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache. Berücksichtigt man noch demographische Trends und denRückgang des Anteils der Kinder, die getauft werden, ist für die Zukunft mit eiem massiven Rückgang der Kirchenmitgliedszahlen zu rechnen.

Leider spiegelt sich dieser positive Trend derzeit weder im Kirchensteueraufkommen[3] noch in der Politik wider. Durch geschickten Lobbyismus haben es die Kirchen geschafft, trotz rückläufiger Mitgliedszahlen ihren Einfluss auf Politik und Gesetzgebung noch weiter auszubauen (siehe die Entscheidung des Bundestages, geschäftsmäßige Sterbehilfe zu verbieten sowie Dr. Carsten Frerk: "Kirchenrepublik Deutschland", Alibri 2015).

Entsprechend hat sich auch das Orga-Team des Hasenfests entschlossen, in den nächsten Jahren keine Hasenfest-Aktionen mehr durchzuführen und den Schwerpunkt zu verlagern: weg von Kirchenaustrittsaktionen (Kirchenvertreter wie z.B. Tebartz-van Elst leisten hier ganz ohne unseren Beitrag ohnehin Großartiges), hin zu einer Entflechtung von staatlichen und kirchlichen Institutionen und dem Abbau von Kirchenprivilegien.

Es bleibt viel zu tun. Packen wir es an!